Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Hermann Hesse
Ich mag das Gefühl am ersten Tag des Jahres viel lieber als das Gefühl am letzten Tage des Vorjahres.
Diese fürchterliche Wehmut, die mich am Jahresende immer erfüllt, ist wie verflogen durch den Zauber einer Nacht. Das Gefühl des Ungewissen mit seinen dunklen Gedanken – „Was wird? Kann es noch besser werden? Kann man das Schicksal wirklich so überstrapazieren? Das letzte Jahr war zu gut um wahr zu sein. Was will ich erreichen? Habe ich nicht schon alles? Wo stehe ich heute in einem Jahr? Auf was blicke ich dann wohl zurück? Werde ich etwas bereuen? – wurde in der Nacht einfach weggeknallt.
Man wacht auf und vor einem liegt ein unberührtes Neues Jahr.
Das Thema Vorsätze wird ja kontrovers betrachtet. Meist halten sie nicht lange und man verfällt zurück in alte Muster und Gewohnheiten. Auch ich habe Vorsätze, und jedes Jahr aufs Neue versuche ich, sie so lange wie möglich umzusetzen. Dann kommt irgendwann das Leben dazwischen. Aber, und jetzt kommt das revolutionäre: das ist OK! Wir haben es versucht. Und das zählt auch irgendwie. Wie sagt man? “ Das Leben ist das, was passiert, während man Pläne schmiedet.“ Krampfhaft an Vorsätzen zu halten, lässt einen vielleicht auch die schönen Dinge am Wegesrand übersehen.
Daher gehe ich das neue Jahr relativ entspannt an. Manche Dinge kann man positiv beeinflussen, manche eben nicht. Das einzige, was ich wirklich berücksichtigen möchte – und ihr dürft mich gerne daran erinnern, wenn ich das mal vergessen sollte – ist, achtsamer mit mir umzugehen. Mich selbst zwischendurch mal anzuhalten, inne zuhalten und in mich hinein zu horchen und zu spüren, was ich gerade brauche. Und wenn es ein Burger ist, obwohl ich gerade wieder auf der Abnehmwelle reite, ein Glas Wein, oder ne Auszeit vom Alltag, dann soll es so sein. Man kann nicht immer nur 100% geben und stets perfekt sein.
Diese kleinen Auszeiten sollte man zelebrieren und den Flüsterton des Herzens sollte man folgen. Wer weiß schon, was vor uns liegt? Wie schnell das Leben uns einen Strich durch die Rechnung macht?
Da ist es nun, das Neue Jahr. Es liegt noch unberührt vor uns. Lasst uns gemeinsam auf die Suche gehen nach den Herzensmomenten, den tiny little things, die uns spüren lassen, wie lebendig wir sind, damit wir Kraft tanken für andere Zeiten.
Ich wünsche euch von Herzen ganz viel Konfetti im Jahr 2018!
Los geht’s!